terça-feira, 25 de setembro de 2018

Filosofia da Linguagem. Handout da 3ª sessão. 24 de Setembro. 2018

2.01231
Um einen Gegenstand zu kennen, muss ich zwar nicht seine externen - aber ich muss alle seine internen Eigenschaften kennen.
2.0124
Sind alle Gegenstände gegeben, so sind damit auch alle möglichen Sachverhalte gegeben.
2.013
Jedes Ding ist, gleichsam, in einem Raume möglicher Sachverhalte. Diesen Raum kann ich mir leer denken, nicht aber das Ding ohne den Raum.
2.0131
Der räumliche Gegenstand muss im unendlichen Raume liegen. (Der Raumpunkt ist eine Argumentstelle.)
Der Fleck im Gesichtsfeld muss zwar nicht rot sein, aber eine Farbe muss er haben: er hat sozusagen den Farbenraum um sich. Der Ton muss eine Höhe haben, der Gegenstand des Tastsinnes eine Härte, usw.
2.014
Die Gegenstände enthalten die Möglichkeit aller Sachlagen.
2.0141
Die Möglichkeit seines Vorkommens in Sachverhalten, ist die Form des Gegenstandes.
2.02
Der Gegenstand ist einfach.
2.0201
Jede Aussage über Komplexe lässt sich in eine Aussage über deren Bestandteile und in diejenigen Sätze zerlegen, welche die Komplexe vollständig beschreiben.
2.021
Die Gegenstände bilden die Substanz der Welt. Darum können sie nicht zusammengesetzt sein.
2.0211
Hätte die Welt keine Substanz, so würde, ob ein Satz Sinn hat, davon abhängen, ob ein anderer Satz wahr ist.
2.0212
Es wäre dann unmöglich, ein Bild der Welt (wahr oder falsch) zu entwerfen.
2.022
Es ist offenbar, dass auch eine von der wirklichen noch so verschieden gedachte Welt Etwas - eine Form - mit der wirklichen gemein haben muss.
2.023
Diese feste Form besteht eben aus den Gegenständen.
2.0231
Die Substanz der Welt kann nur eine Form und keine materiellen Eigenschaften bestimmen. Denn diese werden erst durch die Sätze dargestellt - erst durch die Konfiguration der Gegenstände gebildet.
2.0232
Beiläufig gesprochen: Die Gegenstände sind farblos.
2.0233
Zwei Gegenstände von der gleichen logischen Form sind - abgesehen von ihren externen Eigenschaften - von einander nur dadurch unterschieden, dass sie verschieden sind.
2.02331
Entweder ein Ding hat Eigenschaften, die kein anderes hat, dann kann man es ohne weiteres durch eine Beschreibung aus den anderen herausheben, und darauf hinweisen; oder aber, es gibt mehrere Dinge, die ihre sämtlichen Eigenschaften gemeinsam haben, dann ist es überhaupt unmöglich auf eines von ihnen zu zeigen.
Denn, ist das Ding durch nichts hervorgehoben, so kann ich es nicht hervorheben, denn sonst ist es eben hervorgehoben.
2.024
Die Substanz ist das, was unabhängig von dem was der Fall ist, besteht.
2.025
Sie ist Form und Inhalt.
2.0251
Raum, Zeit und Farbe (Färbigkeit) sind Formen der Gegenstände.
2.026
Nur wenn es Gegenstände gibt, kann es eine feste Form der Welt geben.
2.027
Das Feste, das Bestehende und der Gegenstand sind Eins.
2.0271
Der Gegenstand ist das Feste, Bestehende; die Konfiguration ist das Wechselnde, Unbeständige.
2.0272
Die Konfiguration der Gegenstände bildet den Sachverhalt.
2.03
Im Sachverhalt hängen die Gegenstände ineinander, wie die Glieder einer Kette.
2.031
Im Sachverhalt verhalten sich die Gegenstände in bestimmter Art und Weise zueinander.
2.032
Die Art und Weise, wie die Gegenstände im Sachverhalt zusammenhängen, ist die Struktur des Sachverhaltes.
2.033
Die Form ist die Möglichkeit der Struktur.
2.034
Die Struktur der Tatsache besteht aus den Strukturen der Sachverhalte.
2.04
Die Gesamtheit der bestehenden Sachverhalte ist die Welt.
2.05
Die Gesamtheit der bestehenden Sachverhalte bestimmt auch, welche Sachverhalte nicht bestehen.
2.06
Das Bestehen und Nichtbestehen von Sachverhalten ist die Wirklichkeit.
(Das Bestehen von Sachverhalten nennen wir auch eine positive, das Nichtbestehen eine negative Tatsache.)
2.061
Die Sachverhalte sind von einander unabhängig.
2.062
Aus dem Bestehen oder Nichtbestehen eines Sachverhaltes kann nicht auf das Bestehen oder Nichtbestehen eines anderen geschlossen werden.
2.063
Die gesamte Wirklichkeit ist die Welt.
2.1
Wir machen uns Bilder der Tatsachen.
2.11
Das Bild stellt die Sachlage im logischen Raume, das Bestehen und Nichtbestehen von Sachverhalten vor.
2.12
Das Bild ist ein Modell der Wirklichkeit.
2.13
Den Gegenständen entsprechen im Bilde die Elemente des Bildes.
2.131
Die Elemente des Bildes vertreten im Bild die Gegenstände.
2.14
Das Bild besteht darin, dass sich seine Elemente in bestimmter Art und Weise zu einander verhalten.
2.141
Das Bild ist eine Tatsache.
2.15
Dass sich die Elemente des Bildes in bestimmter Art und Weise zu einander verhalten, stellt vor, dass sich die Sachen so zu einander verhalten.
Dieser Zusammenhang der Elemente des Bildes heiße seine Struktur und ihre Möglichkeit seine Form der Abbildung.
2.151
Die Form der Abbildung ist die Möglichkeit, dass sich die Dinge so zu einander verhalten, wie die Elemente des Bildes.
2.1511
Das Bild ist so mit der Wirklichkeit verknüpft - es reicht bis zu ihr.
2.1512
Es ist wie ein Maßstab an die Wirklichkeit angelegt.
2.15121
Nur die äußersten Punkte der Teilstriche berühren den zu messenden Gegenstand.
2.1513
Nach dieser Auffassung gehört also zum Bilde auch noch die abbildende Beziehung, die es zum Bild macht.
2.1514
Die abbildende Beziehung besteht aus den Zuordnungen der Elemente des Bildes und der Sachen.
2.1515
Diese Zuordnungen sind gleichsam die Fühler der Bildelemente, mit denen das Bild die Wirklichkeit berührt.
2.16
Die Tatsache muss, um Bild zu sein, etwas mit dem Abgebildeten gemeinsam haben.
2.161
In Bild und Abgebildetem muss etwas identisch sein, damit das eine überhaupt ein Bild des anderen sein kann.
2.17
Was das Bild mit der Wirklichkeit gemein haben muss, um sie auf seine Art und Weise - richtig oder falsch - abbilden zu können, ist seine Form der Abbildung.
2.171
Das Bild kann jede Wirklichkeit abbilden, deren Form es hat.
Das räumliche Bild alles Räumliche, das farbige alles Farbige, etc.
2.172
Seine Form der Abbildung aber, kann das Bild nicht abbilden; es weist sie auf.
2.173
Das Bild stellt sein Objekt von außerhalb dar (sein Standpunkt ist seine Form der Darstellung), darum stellt das Bild sein Objekt richtig oder falsch dar.
2.174
Das Bild kann sich aber nicht außerhalb seiner Form der Darstellung stellen.
2.18
Was jedes Bild, welcher Form immer, mit der Wirklichkeit gemein haben muss, um sie überhaupt - richtig oder falsch - abbilden zu können, ist die logische Form, das ist, die Form der Wirklichkeit.
2.181
Ist die Form der Abbildung die logische Form, so heißt das Bild das logische Bild.
2.182
Jedes Bild ist auch ein logisches. (Dagegen ist z.B. nicht jedes Bild ein räumliches.)

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